Direktwerbung bleibt ein Spitzenreiter im Werbemarkt

Direktwerbung bleibt ein Spitzenreiter im Werbemarkt Die wichtigsten Resultate der Werbestatistik 2023

Die Werbestatistik 2023 zeigt: Der Schweizer Werbemarkt setzt seine Aufholjagd nach dem coronabedingten Einbruch fort. 2022 sind die Netto-Werbeumsätze um mehr als 6 Prozent gestiegen. In der obersten Liga der Mediengattungen spielt nach wie vor die Direktwerbung mit.

Eine Frau blättert vor dem Briefkasten in einem Katalog
Die Studie der Stiftung Werbestatistik Schweiz zeigt: Direktwerbung ist 2022 ein Spitzenreiter im Werbemarkt der Schweiz geblieben.

4,304 Mia. Franken haben die Schweizer Werbeauftraggeber 2022 investiert, 6,3 Prozent mehr als 2021 (4,051 Mia. Franken). Das zeigt die aktuelle Publikation der Stiftung Werbestatistik Schweiz. Somit ist die Aufholbewegung nach dem coronabedingten Einbruch im Jahr 2020 weitergegangen. Die neusten Resultate der Stiftung verdeutlichen aber: Die Umsätze für 2022 liegen noch immer 6,2 Prozent unter dem Wert von 2019 – ein klares Zeichen dafür, wie stark Corona den Schweizer Werbemarkt getroffen hat. Positiv sticht hervor, dass die Werbeumsätze wie schon im Vorjahr schneller ansteigen als das Brutto-Inlandprodukt (+2,1%).

Die Nummer 1 unter den Mediengattungen sind die Werbe- und Promotionsartikel. Ihr Umsatz ist 2022 um 26,6 Prozent auf 870 Mio. Franken gestiegen und liegt somit höher als vor Corona. Wichtig dabei: Als Grundlage für die Hochrechnung zu dieser Werbegattung dient neu der Werbeartikelmonitor aus dem Jahr 2017. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Umsätze der Jahre 2017 bis 2021 ebenfalls mit den Werten aus dieser neueren Studie hochgerechnet.

Ebenfalls einen auffallend starken Zuwachs verzeichnen zwei weitere Mediengattungen, die 2020 besonders grosse Einbussen erlitten: Kinowerbung (+71,6%) und Aussenwerbung (+17,1%).

Grafik Netto-Werbeumsätze Schweiz / absolute Zahlen
Grafik Netto-Werbeumsätze Schweiz / Anteile Gesamtmarkt
  • «Die Werbe- und Promotionsartikel wegen ihres hohen Umsatzes im Jahr 2022 als wichtigste Schweizer Werbegattung zu betrachten, wäre aus meiner Sicht eine falsche Interpretation. Unser Werbemarkt zeichnet sich durch eine breite Abstützung auf mehrere Kanäle aus. Dazu gehören vor allem die grossen Drei: Presse, Dialogmarketing und TV. Hinzu kommt der heimliche Riese Onlinewerbung, dessen Gewicht wir bisher nicht kannten. Erstmals haben wir nun eine gute Schätzung zum Umsatz der ausländischen Plattformen – und somit ein besseres Gesamtbild.»

    Roland Ehrler, Direktor Schweizer Werbe-Auftraggeberverband

    Portrait Roland Ehrler

Direktwerbung: Weiterhin einer der Spitzenreiter

Mit einem Netto-Werbeumsatz von 793 Mio. Franken im Jahr 2022 spielt die Direktwerbung weiterhin in der obersten Liga der Werbegattungen mit. Die leichte Abnahme (-2,6%) geht vor allem aufs Konto der unadressierten Werbung. Hier sank der Werbeumsatz um 6,7 Prozent. Bei der adressierten Werbung hingegen blieb er im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert (-1,3%).

Grafik Übrige Medien/Direktwerbung Verteilkosten

Die Zahlen der Direktwerbung für die Werbestatistik Schweiz basieren auf den Meldungen der Schweizerischen Post, der Direct Mail Company, der Quickmail AG, den Messageries du Rhône, der BAN SA, der Epsilon SA und der Aarmail AG.

  • «Die erneut sehr hohen Umsatzzahlen der Direktwerbung sprechen für dieses Medium. Auch Werbetreibende, die mit Onlinemedien gross geworden sind und ihre Werbung auf Kennzahlen ausrichten, setzen darauf. Sie sind sich gewohnt, nach der stärksten Wirkung pro Werbefranken zu fragen – und landen so bei den physischen Mailings. Dass der Umsatz bei der unadressierten Werbung im Jahr 2022 gesunken ist, liegt massgeblich an den massiv gestiegenen Papierpreisen. Vor allem der Retail, aber auch die Fundraiser haben trotzdem an diesem Instrument festgehalten. Denn für den Abverkauf oder die Handlungsauslösung bleiben unadressierte Flyer beim Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar.»

    Oliver Egger, Geschäftsführer Medien- und Werbemarkt, Schweizerische Post

    Portrait Oliver Egger

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Aussenwerbung: Erneut starkes Plus für Digital Out of Home

Die Aussenwerbung umfasst in der Werbestatistik die drei Kategorien analoge Aussenwerbung (Plakatwerbung), Digital Out of Home und Verkehrsmittelwerbung. Aggregiert beläuft sich ihr Umsatz im Jahr 2022 auf 446 Mio. Franken.

Zum Wachstum um 17,1 Prozent haben alle drei Kategorien beigetragen: Bei der Plakatwerbung beträgt das Plus 10,0 Prozent, bei der Verkehrsmittelwerbung sogar 20,3 Prozent. Grösste Gewinnerin in dieser Mediengattung ist aber wie schon 2021 die digitale Aussenwerbung: Bei Digital Out of Home hat der Werbeumsatz 2022 um satte 37,1 Prozent zugelegt. Zweifelsohne gehört diese Art der Werbung zu den Aufsteigern im Werbemarkt.

Grafik Übrige Medien / Aussenwerbung

Bei der Aussenwerbung erkannten wir frühzeitig die Transformation von physischen zu digitalen Werbeflächen. Daher haben wir unser Portfolio um Digital Out of Home ergänzt. Das erneute Plus der digitalen Aussenwerbung im Jahr 2022 gibt dieser Strategie nun recht: Direktwerbung als wirkungsstarkes One-to-one-Medium lässt sich ideal mit dem schnell wachsenden One-to-many-Kanal Digital Out of Home kombinieren.

Oliver Egger, Geschäftsführer Medien- und Werbemarkt, Schweizerische Post

Presse: Unterschiedliche Entwicklung je nach Kategorie

Printwerbung ist 2022 die Mediengattung mit der geringsten Veränderung beim Umsatz (-0,8%). Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede bei den einzelnen Kategorien: Während der Umsatz bei der Spezialpresse markant gestiegen ist (+7,0%), hat er bei der Fachpresse abgenommen (-5,8%).

Gegenüber anderen Mediengattungen fällt auf, wie gering die Aufholbewegung der Presse nach Corona ist. 2022 liegt der Werbeumsatz nur gerade 1,1 Prozent höher als im Coronajahr 2020. Gegenüber 2019 beträgt das Minus immer noch 20,5 Prozent – und eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.

Grafik Presse / Kategorien

Elektronische Medien: Kino setzt zur Aufholjagd an

Bei den elektronischen Medien – Onlinemedien, Kinowerbung sowie TV- und Radiowerbung – betragen die aggregierten Netto-Werbeumsätze im Jahr 2022 1,460 Mia. Franken, 2,3 Prozent mehr als 2021. Somit liegt der Umsatz erstmals wieder leicht höher als vor der Pandemie.

Die stärkste Zunahme hat die Kinowerbung (+71,6%) erzielt. Mit 24 Mio. Franken fällt der Umsatz bei diesem Medium zwar immer noch massiv tiefer aus als 2019 (33 Mio. Franken). Doch anders als etwa bei der Presse ist ein klarer Aufwärtstrend gegenüber dem Coronajahr 2020 (10 Mio. Franken) zu erkennen.

Die TV-Werbung hat 2022 leicht eingebüsst (-2,3%), während die Radiowerbung zu den Gewinnern gehört (+7,1%). Diese Entwicklung ist plausibel, weil sich eine Gegenbewegung zum Vorjahr erkennen lässt: 2021 erholte sich die TV-Werbung deutlich stärker vom coronabedingten Einbruch als die Radiowerbung. Mit einem Minus von 18,1 Prozent gegenüber 2019 bewegt sich die Mediengattung Radio aber nach wie vor auf einem tiefen Niveau.

Bei den Onlinemedien zeigt sich 2022 ein unterdurchschnittliches Umsatzwachstum von 4,8 Prozent auf 656 Mio. Franken. Dieser Wert umfasst allerdings weiterhin keine Abflüsse ins Ausland, etwa an Google und Facebook. Denn die ausländischen Plattformen melden ihre Werbeumsätze – im Gegensatz zu den Schweizer Publishern – nicht an die Stiftung Werbestatistik. Immerhin weist die Werbestatistik 2023 erstmals eine Expertenschätzung für die Kategorien YouTube, Search und Social Media aus. Demnach sind 2022 zwischen 1,69 und 2,07 Mia. Franken für diese Kanäle ausgegeben worden.

Grafik Elektronische Medien / Mediengattungen
  • «Im Jahr 2022 haben sich vor allem jene Werbegattungen vom Corona-Knick erholt, die ausser Haus konsumiert und beachtet werden. Darunter fallen neben Kino und Aussenwerbung auch die mit Events in Verbindung stehenden Medien – etwa Werbe- und Promotionsartikel sowie die Radiowerbung inklusive Sponsoring. Insgesamt zeigt sich der Schweizer Werbemarkt nach den schwierigen Jahren wieder klar im Aufwärtstrend. Dieser fällt noch stärker aus, wenn man auch die ins Ausland abfliessenden Werbeumsätze einbezieht. Darauf deutet unsere erstmals publizierte Expertenschätzung zum Volumen von Online Search und Social Media hin.»

    Nicole Ammann, Projektleiterin, WEMF AG für Werbemedienforschung

    Portrait Nicole Ammann

Zur Studie

Die von der Stiftung Werbestatistik Schweiz jährlich publizierten Zahlen basieren auf einer Erhebung bei den Werbeträgern. Die Befragung im Auftrag der Stiftung findet online in der ganzen Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein statt. Mit mehr als 2000 Umsatzmeldungen war die Teilnahmequote für die Werbestatistik 2023 ausreichend, um die Entwicklung des Schweizer Werbemarktes mit hoher Genauigkeit abzubilden – ohne im grossen Umfang auf Hochrechnungen zurückgreifen zu müssen. Für die Erfassung und Auswertung der Zahlen ist die WEMF AG für Werbemedienforschung zuständig.

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