Sprachtonalität ist kontextabhängig

Sprachtonalität ist kontextabhängig Werberisch, narrativ oder faktenbasiert: Sprache muss sich anpassen

Die Kontaktsituation variiert je nach Werbemittel, Kanal oder Medium stark. Ebenso die Erwartungen der Zielgruppe, deren Vorwissen und Bedürfnisse. Beim Schreiben ist es wichtig, den jeweiligen Kontext zu berücksichtigen und die Sprachtonalität darauf auszurichten.

3 Teenager lesen gemeinsam in einem Buch und lachen.
Um beim Schreiben die richtige Tonalität zu treffen, müssen Zielgruppe, Textsorte sowie das Kommunikationsziel klar definiert sein.

Manche Informationen lesen wir spontan im Vorbeifahren auf einem Plakat, andere suchen wir gezielt und oft unter Erfolgsdruck auf der Website eines Unternehmens, wieder anderen begegnen wir beim gemütlichen Stöbern im Internet. Diese Kontaktsituation ist der wichtigste Indikator für die Tonalität – also die Art und Weise der Ansprache und des Klangs. Auch die sprachliche Positionierung des Unternehmens und das Ziel der Aktivität spielen eine Rolle. Wichtig sind weiter das Profil der Zielgruppe und die Möglichkeiten, welche das Medium bietet. So unterscheidet sich zum Beispiel Werbung auf bezahlten Kanälen sprachlich stark von Inhalten auf eigenen Plattformen.

Kriterien, welche die Sprachtonalität beeinflussen

Unternehmen

  • Corporate Wording: Sprachpositionierung
  • Wirkungsraum: regional, international, global
  • Kommunikationsziel: Image positiv beeinflussen, Einstellung verändern, Bekanntheit aufbauen, informieren, Aufmerksamkeit erzeugen, Interesse wecken, verkaufen, Bindung stärken usw.

Zielgruppe

  • Soziodemografische Kriterien: Alter, Wohnort, Wohnform, Beruf, Bildung usw.
  • Mediennutzungsverhalten: Medien, Endgeräte
  • Erwartung/Bedürfnis: Hintergrundinformationen, Nutzen (Mehrwert), Wissen, Unterhaltung usw.
  • Wissen: Vorwissen der Zielgruppe
  • Sprache: Sprachstilgruppe (eher gefühlsbetont, rational, konservativ oder intuitiv)
  • Kontaktsituation: auf Informationssuche, in Kauflaune, am Autofahren, am gemütlichen Lesen, mit etwas anderem beschäftigt usw.
  • Soziokulturelle Trends: Megatrend Individualisierung, Änderung des Kommunikations-, Informations- und Kaufverhaltens durch Internet und Social Web

Medium/Kanal

  • Art: Trägermedium (Paid/Earned) oder eigene Plattform (Owned), Online/Offline, Push/Pull
  • Formale Eigenheiten: Bildschirm-, Plakat- oder Inseratgrösse, Interaktivität, Format, Reichweite usw.
  • Inhaltliche Eigenheiten: Thematische Ausrichtung des Trägermediums, Positionierung, Umfeld
  • Zeitpunkt: Jahreszeit, Tageszeit, Wochentag der Publikation
  • Werbemittel: Textsorte, Ansprache, Umfang usw.

Sprachtonalität von Unternehmen verändert sich

Konsumentinnen und Konsumenten suchen sich die Informationen heute aktiv im Netz – und wer sucht, möchte keine oberflächlichen und suggestiven Werbetexte finden, sondern Textsorten mit Gehalt und Nutzwert. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, müssen Unternehmen relevante Inhalte bieten und authentisch und ehrlich berichten. So können sie die verlorene Kontrolle im Netz wieder ein Stück weit zurückgewinnen, denn gute und relevante Inhalte werden von Suchmaschinen besser gelistet und daher eher gefunden. Es gilt: unterhalten und informieren sowie begründen und beweisen, statt nur behaupten.

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Sprachliche Merkmale und Tonalität von Formaten und Textsorten

 

Medienmitteilung
Publireportage, Native Advertising
Beiträge in Kundenzeitschriften und redaktionellen Newslettern
Social-Media- und Blogbeiträge
Webtexte
Werbetexte

 

Fazit: Zielgruppe, Corporate Wording und Textsorte – drei Elemente, die den Ton angeben

Sich über den Kontext – sprich die Kontaktsituation, die Möglichkeiten des Mediums oder Formats und die Ansprüche des Unternehmens – im Klaren zu sein, ist wichtig, damit die Botschaft ankommt und die Ziele der Marketing-Kommunikation erreicht werden. Ganz gleich, für welchen Kanal Sie schreiben, seien Sie sich bewusst: Jeder Text ist persönlich – immer steht auf der anderen Seite eine Person, deren Einstellung zum Unternehmen Sie beeinflussen.

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