Kreative Mailings

Kreative Mailings Eine Anleitung für die Praxis

Kunst entsteht, wenn sich solides Handwerk mit Kreativität paart. Wie steht es mit der Kunst, ein erfolgreiches Mailing zu gestalten? Genauso. Wir haben für Sie handfeste Umsetzungstipps zusammengetragen. Und wir haben bei Dialogmarketing-Profi Thomas Engeli nachgefragt, wie man Kreativität ins Mailing bringt.

Eine Illustration eines Kopfes mit einem Brief im Hirn

Ohne solides Handwerk ist alles nichts. Das weiss die Künstlerin, das weiss der Spezialist für Dialogmarketing. Wer den Pinselstrich nicht beherrscht und nicht zwischen Aquarell- und Ölfarbe unterscheiden kann, wird nie ein überzeugendes Bild auf die Leinwand bringen. Analog gilt: Wer seine Zielgruppe nicht kennt und bei den Responseelementen patzt, darf sich über fehlenden Rücklauf nicht wundern.

Solides Handwerk ist lernbar. Ob Malerei oder Dialogmarketing: In allen Disziplinen gelten Regeln, die man einhalten sollte. Beim Dialogmarketing beginnt dies bei der Frage, ob ein Mailing überhaupt das Mittel der Wahl ist. Und es endet bei der Frage, wann der Zeitpunkt für den Versand optimal ist. Wir haben für Sie eine Checkliste erarbeitet, welche Sie Schritt für Schritt und sicher durch die praktische Umsetzung Ihrer Mailing-Ideen führt.

Checkliste Beurteilung Mailing

Auch bei einem kreativen Mailing ist solides Handwerk unverzichtbar. Unsere Checkliste führt Sie Schritt für Schritt durch die praktische Umsetzung.

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Setzen Sie kreative Energie ein

So viel zum Handwerk. Erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler sind aber mehr als gute Handwerkerinnen und Handwerker. Was macht ihre Bilder einzigartig, unverwechselbar, sehenswert? Wie kommt der Esprit, das gewisse Etwas in ihr Werk? Durch Kreativität. Diese ist vielleicht nicht lernbar – aber man kann sie wecken, anstacheln, fördern. Vielmehr: Man muss sie wecken, anstacheln und fördern. Dazu gibt es Techniken. Kreativität ist immer harte Arbeit. Arbeit, die sich lohnt. Dialogmarketing-Spezialist Thomas Engeli bringt es auf eine simple Formel:

Menge der eingesetzten kreativen Energie = Relevanz für die Zielgruppe

«Niemand hat auf uns gewartet», sagt Thomas Engeli. «Wir gewinnen die Aufmerksamkeit unserer Kunden nur, wenn unsere Botschaft relevant ist und von den Empfängern auf Anhieb verstanden wird. Dazu muss sie persönlich, präzise und einfach sein.» Zu einer solch konzisen Botschaft gelangt man durch einen kreativen Prozess. Man muss den Hirnschmalz in Bewegung setzen und eben – hart arbeiten. Was Thomas Engeli mit «persönlich», «präzis» und «einfach» meint, hat er DirectPoint erklärt. Wir fassen zusammen.

Werden Sie persönlich

Eine Werbebotschaft muss die Kundinnen und Kunden betreffen. Sonst wird sie ignoriert – egal, wie marktschreierisch sie daherkommt. Es gibt eine Technik, um persönlich zu werden. Stellen Sie sich eine Person aus Ihrem Umfeld vor, die Sie mit der Botschaft erreichen wollen. Dieser Schritt vom Abstrakten zum Realen ist essenziell. Denn wir reden mit Menschen, nicht mit Zielgruppen. Und wichtig: Verlassen Sie Ihre Blase. Wir reden mit Leuten, die unsere Werbe- und Marketinglebenswelt nicht teilen. Testen Sie jede Idee in Gedanken mit der auserwählten Person durch. Wenn Sie sicher sind, dass Sie die Aufmerksamkeit dieser Person gewinnen, haben Sie gut gearbeitet.

Feilen Sie an Ihrer Botschaft

Wer nicht versteht, was sein Gegenüber von ihm will, verliert das Interesse. Und zwar schnell. In der Werbung extrem schnell. Feilen Sie an Ihrer Werbebotschaft. Auf den ersten Blick muss klar werden, worum es geht. Es gibt nichts Schlimmeres als Werbung oder Mailings, die uns intellektuell verschraubt in eine Welt führt, in der wir selber herausfinden dürfen, was Sache ist. Seien Sie präzis – bezüglich Botschaft, Leserführung, Design. Jedes Zögern, jede Unsicherheit ist eine Einladung, das Mailing auf den Altpapierstapel zu legen.

Reduzieren Sie aufs Maximum

Gut ist etwas dann, wenn man nichts weglassen kann. Die Aufmerksamkeitsspanne ist begrenzt und definitiv kürzer, als was uns (zu) oft zugemutet wird. Geben Sie nicht auf, bevor Sie nicht alles auf das absolut Notwendige eingedampft haben – bezüglich Inhalte und Design. Betrachten Sie Ihr Direct Mailing kritisch aus allen Blickwinkeln, bis ihnen nichts Überflüssiges mehr auffällt. Je einfacher die Botschaft, das Angebot, die Bestellschritte, desto grösser die Erfolgschancen. Einfach heisst nicht banal und langweilig. Der Verzicht auf unnötiges Beiwerk bringt Ihre Idee erst zur Geltung.

Und noch dies …

Kunst ist emotional. Ein Bild weckt Gefühle. Gefühle, welche die Künstlerin oder der Künstler beim Erschaffen ihres Werkes in der Regel selber empfunden hat. So darf es auch beim kreativen Mailing sein. Die Empfängerinnen und Empfänger bzw. die potenziellen Kundinnen und Kunden sollen spüren, dass Sie sich Mühe und Zeit für die Kreation des Mailings genommen haben und stolz auf das Resultat sind.

Zur Person

Thomas Engeli ist Teilhaber der Ammarkt AG (Agentur für Strategie, Marketing & Werbung) mit 40 Mitarbeitenden in St. Gallen. Er ist Mitglied des ADC und seit 2018 Chairman des SDV Awards. Der vielseitige Kreative war zuvor für namhafte Agenturen wir Jung von Matt/Limmat oder der Y&R Group Switzerland tätig und hat Kampagnen für global tätige Konzerne kreiert, geleitet und verantwortet. Zu Beginn seiner Karriere stand allerdings die Musik im Zentrum: Engeli hat für Bands wie Depeche Mode, The Prodigy, Faithless oder Pur gearbeitet.


(Das Interview wurde im Frühling 2020 geführt)