Tipps für einen zeitgemässen Kundenservice

Tipps für einen zeitgemässen Kundenservice So schaffen Sie positive Erlebnisse

Ein zeitgemässer Kundenservice unterstützt und überzeugt die Konsumierenden auf allen Kanälen entlang ihrer Customer Journey. Punkten Sie an jedem Touchpoint mit Tempo, Zuverlässigkeit und Kompetenz – auch über den Kauf hinaus.

Zwei Frauen vereinbaren einen Termin und notieren diesen in der Agenda
Ob per Telefon, Kontaktformular oder beim direkten Gespräch: Jeder Kundenkontakt verdient den vollen Einsatz Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Servicequalität Ihres Unternehmens können Sie systematisch steigern. Setzen Sie dazu in drei Bereichen an:

  • Die Basis bildet Ihre Servicekultur, die fürs ganze Unternehmen gilt und sich mit der Zeit etabliert.
  • Davon leiten Sie die Servicestandards ab. Einige davon unterscheiden sich bei den einzelnen Touchpoints entlang der Customer Journey, weil Ihre Kundinnen und Kunden kanalspezifische Erwartungen haben.
  • Die Serviceinstrumente schliesslich helfen Ihnen dabei, die Servicestandards zu erreichen, das Kundenerlebnis zu verbessern und die Effizienz bei der Kundenbetreuung zu erhöhen.

1. Tipps zur Servicekultur

Erwartungen an Servicekultur analysieren

In der Werbung kommuniziert Ihr Unternehmen Markenwerte. Diese Positionierung prägt die Ansprüche Ihrer Zielgruppen an Ihren Kundenservice. Sind Sie eine hochpreisige Premiummarke? Dann erwartet die Kundschaft nichts weniger als einen perfekten Service auf allen Kanälen. Oder positionieren Sie sich als Unternehmen im sozialen Bereich, das den Menschen ins Zentrum stellt? So muss das auch in Ihrer Servicekultur spürbar sein. Hingegen erwarten die Kundinnen und Kunden bei einer solchen Positionierung von Ihrem Kundenservice wahrscheinlich kein Feuerwerk an digitalen Innovationen. Analysieren Sie also, welche Servicekultur zu Markenwerten und Image passt.

Servicekultur festlegen

Ihre Servicekultur ist ein Qualitätsversprechen Ihrer Kundschaft gegenüber. Überlegen Sie sich deshalb genau, welches Versprechen Sie abgeben wollen und auf allen relevanten Kanälen entlang der Customer Journey einlösen können. Definieren Sie mit Führungskräften und Mitarbeitenden unterschiedlicher Abteilungen, was Ihre Servicekultur ausmacht. Berücksichtigen Sie dabei besonders die Kundenerwartungen. Bei diesem partizipativen Vorgehen stehen die Chancen besser, dass Ihr Team die Servicekultur lebt, als wenn Sie sie mit einem Top-down-Ansatz verfügen.

Fragen, um Ihre Ist-Kultur zu analysieren und Ihre Soll-Kultur zu definieren

Servicekultur einführen und etablieren

Nun geht es darum, die schriftlich festgehaltene Servicekultur in die Praxis umzusetzen. Sie manifestiert sich an allen Touchpoints. Verabschieden Sie sich also von der Vorstellung, dass nur die Abteilung Kundendienst dafür verantwortlich sei. Stattdessen muss die Servicekultur in sämtlichen Teams etabliert sein und darf nicht der Tagesform der Mitarbeitenden überlassen werden.

Das Wichtigste dabei: Ob sich die gewünschte Servicekultur einstellt, hängt primär davon ab, wie die Führungskräfte sie vorleben. Sorgen Sie zudem dafür, dass alle Mitarbeitenden verstehen, was die neue Servicekultur konkret bedeutet und wie sie in ihrem Bereich umgesetzt werden kann. Investieren Sie dazu in Schulungen, Workshops, Videos und andere Massnahmen.

Erwarten Sie beim Prozess des Kulturwandels nicht zu viel. Streben Sie eine schrittweise, kontinuierliche Verbesserung der Servicekultur an und setzen Sie Schwerpunkte. Vor allem, wenn Sie die bisherige Servicekultur stark verändern wollen, brauchen die Mitarbeitenden Zeit, sich anzupassen. Schaffen Sie Anreize, um die neue Servicekultur zu fördern: Anerkennungen wie zum Beispiel «Team des Monats», monetäre Belohnungen für vorbildliches Verhalten oder andere Motivatoren können hier hilfreich sein.

Servicequalität messen und optimieren

Messen Sie auf dem Weg zu Ihrer gewünschten Servicekultur regelmässig, wie sich Ihr Kundenservice entwickelt hat und wo weiterhin Handlungsbedarf besteht. Dabei helfen Ihnen unter anderem Kundenbefragungen und -bewertungen (siehe auch «Kundenumfrage-Tool»), ein kontinuierliches Social-Media-Monitoring, die Statistik zu Weiterempfehlungen sowie Mystery-Shopping-Studien.

Letztere haben den Vorteil, dass sich sowohl qualitative Werte wie Freundlichkeit und Antwortqualität als auch quantitative Kennzahlen ermitteln lassen: zum Beispiel die Anzahl Anfragen pro Kanal und insgesamt, bis eine Antwort erfolgt, die Reaktionszeit und die Dauer bis zum abschliessenden Lösen des Problems.

Servicequalität messen mit dem Customer Effort Score

Messen Sie die Performance Ihres Marketings

Beim Performance-Marketing legen Sie den Fokus auf die messbare Wirkung Ihrer Massnahmen. In unseren zwei kostenlosen Leitfäden lernen Sie die wichtigsten Kennzahlen dafür kennen. Und Sie erhalten konkrete Tipps, um die relevanten auszuwählen.

Jetzt Leitfäden kostenlos anfordern

2. Tipps zu Servicestandards

Relevante Touchpoints bestimmen

Identifizieren Sie die für Ihre Zielgruppe relevanten Touchpoints entlang der Customer Journey. So können Sie den Kundenservice bei jenen Kanälen perfektionieren, die sich am stärksten auf den Informations- und Kaufprozess auswirken.

Kanalspezifische Erwartungen analysieren

Nutzen Sie den direkten Kontakt zu den Konsumierenden, um deren Anforderungen an die wichtigsten Touchpoints zu ermitteln. Dabei werden Sie feststellen: Die Erwartungen variieren bei den verschiedenen Kanälen stark, etwa bei der Reaktionsgeschwindigkeit. Beim einen Touchpoint erwarten Ihre Kundinnen und Kunden eine Antwort nahezu in Echtzeit, bei einem anderen genügt eine Reaktion innert 24 Stunden.

Auch bei der Betreuungsintensität weichen die Ansprüche stark voneinander ab: Auf dem einen Kanal klärt die Zielgruppe ihre Fragen am liebsten selbst – sofern Sie es ihr leicht machen. Auf einem anderen erwartet sie deutlich mehr Dialog und Beratung. Wenn Sie diese Erwartungen kennen, können Sie Ihre Ressourcen gezielt einsetzen. Sie vermeiden, mit grossem Aufwand eine Servicequalität zu bieten, die auf diesem Kanal gar nicht erwartet wird.

Servicestandards pro Kanal definieren

Legen Sie als Nächstes die Standards pro Kanal fest: Definieren Sie Prozesse, Zuständigkeiten und Reaktionszeiten. Erstellen Sie standardisierte oder sogar automatisierte Antworten, wo das sinnvoll ist. Konkretisieren Sie zudem, was «Kulanz» auf diesem Kanal bedeutet, und welchen Spielraum die Mitarbeitenden beim Bearbeiten von Anfragen und Reklamationen haben.

Beispiele für Servicestandards und die Tipps dazu

3. Tipps zu Serviceinstrumenten

Self-Service-Angebote

Viele Konsumierende schätzen es, wenn sie ihre Anliegen selbst lösen können. Ermöglichen Sie ihnen dies und bieten Sie für die häufigsten Fragen und Anliegen die nötige Hilfe zur Selbsthilfe. Mit cleveren Self-Service-Angeboten reduzieren Sie gleichzeitig das Volumen der Anfragen über andere Kanäle, etwa telefonisch über die Hotline, per E-Mail oder auf Social Media. So haben Sie mehr freie Kapazitäten für die Bearbeitung spezifischerer Anliegen.

Beispiele für Self-Service-Angebote

Punkten Sie mit einer smarten Servicestrategie

Kundenzufriedenheit ist niemals Glückssache. Was es dazu braucht? Eine Servicestrategie, die sich an den Erwartungen Ihrer Kundinnen und Kunden orientiert. Mit unserer Checkliste haben Sie alle wichtigen Fragen im Blick – und begeistern durch einen starken Kundenservice.

Jetzt Checkliste kostenlos anfordern

Community-Plattform

Eine unternehmenseigene Community-Plattform funktioniert ähnlich wie ein Onlineforum. Sie umfasst aber meist zusätzliche Funktionen wie etwa Benutzerprofile, Bildung von Gruppen, Content-Sharing, Messaging, Live-Chat oder Webinare.

Ticketing-System

Ein Ticketing-System hilft Ihnen, die Kundenanliegen zentral zu managen und den Überblick darüber zu behalten. Es ordnet Anfragen, Aufträge und Beschwerden in einzelnen Tickets, die den zuständigen Kundendienstmitarbeitenden zugewiesen und von diesen bearbeitet werden. Die hinterlegten Workflows sorgen für eine rasche und professionelle Bearbeitung durch eine qualifizierte Person. Kontroll-Loops stellen sicher, dass keine Anfrage vergessen geht.

Beratungstools

Sobald die Kundenanliegen anspruchsvoller und individueller werden, erfordern sie eine persönliche Beratung. Bieten Sie jene Instrumente an, die zu den Vorlieben Ihrer Zielgruppen passen – zum Beispiel die folgenden:

  • Telefonberatung
  • Vor-Ort-Beratung in der Filiale
  • Live-Chat-Beratung via Firmenwebsite oder -App (textbasiert und in Echtzeit)
  • Messenger-Beratung via WhatsApp, Facebook Messenger etc. (textbasiert, aber nicht zwingend in Echtzeit)
  • Video-Chat-Beratung via Video-Plattform
  • Live-Co-Browsing: Interaktives, gemeinsames Durchnavigieren von Berater und Kundin auf Websites, Beratungsplattformen, Tools, Formularen etc.

Kundenumfrage-Tool

Zu einem vorbildlichen Kundenservice gehören regelmässige Kundenumfragen, um Kennzahlen zur Servicequalität zu erheben und die Kundenzufriedenheit zu ermitteln. Viele Kundinnen und Kunden schätzen es sogar, nach ihrer Meinung gefragt zu werden – sei es per E-Mail, über einen Social-Media-Kanal oder direkt in der Filiale. Spezielle Tools wie SurveyMonkey, Google Forms, Typeform und Qualtrics bieten Ihnen umfassende Möglichkeiten für Online-Kundenumfragen.

Kundenservice-Software

Eine integrale Kundenservice-Software lohnt sich vor allem für Unternehmen, die eine hohe Anzahl Kundenanfragen bewältigen müssen. Sie vereint verschiedene der bereits erwähnten Instrumente wie Ticketing-System, Live-Chat und Wissensdatenbank sowie Social-Media-Integrationen und ein Workflow-Management. Mit einer Kundenservice-Software können Sie Kundenanfragen also zentral und kanalübergreifend verwalten und schnell Lösungen bereitstellen. Auch das CRM-System lässt sich in die Kundenservice-Software einbinden, was einen Omni-Channel-Support ermöglicht: Die Kundinnen und Kunden machen eine einheitliche Serviceerfahrung – ganz gleich, über welche Kanäle sie Ihr Unternehmen kontaktieren.

After-Sales-Kundenservice

Was viele Unternehmen zu wenig stark gewichten: Die Customer Journey geht auch nach dem Kauf weiter. Meist entscheidet sich erst in dieser Phase, ob Ihre Kundinnen und Kunden erneut bei Ihnen kaufen. Betrachten Sie den After-Sales-Dialog deshalb als integralen Bestandteil eines guten Kundenservice und räumen Sie ihm hohe Priorität ein. Dazu gehört einerseits, Kundenanfragen richtig zu behandeln (reagieren), und andererseits, den Kundendialog von sich aus weiterzuführen (agieren):

  • Per Brief oder E-Mail für Kauf bedanken
  • Tipps für die Inbetriebnahme des Produkts geben
  • Nützliche Hinweise für Instandhaltung, Wartung oder Pflege des Produkts mitliefern
  • Garantieleistungen transparent machen
  • Kontaktdaten für Fragen zum Kauf oder zum Produkt angeben, Fragen rasch beantworten
  • Informationen über das Umtauschrecht mitliefern, Anfragen für einen Umtausch sofort behandeln
  • Beschwerden schnell, freundlich und lösungsorientiert abwickeln
  • Zugang zu Kundennetzwerken oder zu einem exklusiven Kundenbereich bieten
  • Auf Schulungen, Newsletter, Kundenmagazin und weitere Kommunikationskanäle hinweisen
  • Per physischem Mailing verwandte Produkte und Dienstleistungen vorstellen (Cross-Selling)
  • Einfache Prozesse für Instandhaltung und Reparaturen sicherstellen